Bericht über die Wanderferien vom 29.08. – 04.09.1010 „Entlang des Selketal-Stieges“

Wanderführer: Werner Buchholz

Sonntag, 29.08.2010  5 Kilometer

Alle sind glücklich in Alexisbad gelandet. Als kleine Aufmunterung für die großen Wanderungen an den Folgetagen schickt uns unser Wanderführer Werner Buchholz auf eine kleine Wanderrunde nach Mägdesprung. Der Pfad neben der Selke vermittelt einen schönen Eindruck. Für das letzte Viertelstündchen Regen reicht der Schirm aus.

Montag, 30.08.10  16 Kilometer

Mit der schönen Harzer Schmalspurbahn fahren wir durch den Wald entlang der Selke zu dem auf der Höhe von 500 Metern gelegenen Stiege: Auf dem Selketalstieg schlendern wir locker stets bergab. Das Selke-Quellgebiet wird besichtigt. Von der Kirche aus grauer Vorzeit besteht nur die Information über den Standort und dem Grundriss. Wir streifen Güntersberge und lenken die Schritte Richtung Straßberg. Auf diesem Weg ist eine Kote, das Haus des Köhlers zu besichtigen.   Weil wir so flink waren, sind wir sehr früh in Straßberg. Zu entscheiden ist jetzt, ob wir einkehren, wo wir vorbestellt haben oder ob wir den in wenigen Minuten startenden früheren Zug nehmen. Es gewinnt natürlich die Einkehr. Wir werden belohnt durch freundliche und zügige Bedienung sowie mit Vorkriegspreisen. Mit dem angenehm geheizten Bus sind wir im Nu in Alexisbad.

Dienstag, 31.08.10  12 Kilometer

Auftakt mit der Harzer Schmalspurbahn bis Straßberg. Der schöne Weg entlang der Selke wird fortgesetzt. Als Abstecher wird das Bergauf für die kommenden Tage geübt. Zunächst geht es zum Brockenblick. Wir erkennen einen brauchbaren Schatten.   Nach dem Abstieg ins Selketal krabbeln wir hinauf zum Klippenweg. Dort gibt es mehrere tolle Talblicke am steilen Abhang: Verlobungsurne, Birkenhäuschen, Friedensdenkmal und Luisentempel. Alles wird verschönt durch herrlichen Sonnenschein.

Mittwoch, 01.09.10  2 Kilometer

Es ist Pausentag. Wir probieren aus, ob der Q-Bus auf Anruf funktioniert. Nach 10 Minuten Zittern ist der Bus da. Es geht in das malerische Fachwerkstädtchen Stolberg. Begeistert schlendern wir durch die Gassen. Jedes Haus ist sehenswert. Natürlich gibt es auch ein Schloss. Hier lebte die spätere Mutter des Prinzen von Oranien, des „Schweigers“ und Begründer des niederländischen Königshauses. Außerdem zeigen hier die Putten auf den Treppenhausfluren von vorne und von hinten pralle Backen.  Die Bequemlichkeiten des wanderfreien Tages werden gekrönt durch die Kaffeeeinkehr mit leckeren Torten. Auch die in einem Stolberger Laden vergessenen Wertsachen finden wieder ihren Eigentümer. Nach dem reichlichen Essen tagsüber überfordert uns erstmals abends das üppige Hotelmenü. Mehrere Alu-Päckchen werden gefüllt und sättigen uns bei der Wanderung morgen.

Donnerstag, 02.09.10  14 Kilometer

Nach der Fahrt mit der Selketalbahn nach Mägdesprung setzen wir die Wanderung im schönen Selketal fort, zuerst mit Regen, dann regenfrei. Bei der Trinkpause in der Wanderstation Klock, einem in Holz und Bruchstein gehaltenen Lokal, lernen wir Othello (Kaffee, Milch, Kakao) kennen, auf die selbst gebrannten Kräuterliköre müssen wir leider verzichten.   Wir brauchen unsere Kraft für den Aufstieg zur Burg Falkenstein. Zuvor finden wir einen wunderschönen Rastplatz ohne Regen und mit gutem Ausblick auf die tiefbraunen Harzrinder. Der Aufstieg von einem Kilometer ist ordentlich steil, und alle sind froh bei der Burg angekommen zu sein. Außer dem Museum in der Burg betrachten wir die Vorführung der Falkner mit Schreiadler, Falken, Weißkopfadler und Uhu.   Mit dem voll besetzten Gummibähnchen geht’s zum Gartenhaus, wo der 16erBus auf uns wartet. Die Fahrt nach Alexisbad wird verkürzt durch viele Erläuterungen der Fahrerin zu den durchreisten Orten.

Freitag, 03.09.10  14 Kilometer

Das Sammeltaxi bringt uns an den Fuß des Berges, auf welchem die Burg Falkenstein steht. Entlang der vertrauten Selke gehen wir bis Meisdorf. Im Schlossparkgehege sehen wir Mufflons, welche hier heimisch sein sollen. Unnötigerweise geht es nun bergauf, denn wir wollen nach Ballenstedt. In der Cafeteria des Schlosses werden wir mit Würstchen und Kartoffelsalat verwöhnt. Das Lokal, ehemals ein Marstall ist toll eingerichtet. Man konnte in den Pferdeboxen speisen.   Durch den Schlosspark entlang des Fürstenweges streben wir in Richtung Gernrode. Unterwegs haben wir Ausblicke auf die Rosenburg und das ferne Quedlinburg. Beim Warten am alten Bahnhof wird ein kleiner Wanderliederchor aktiv. Die Selketalbahn schnauft uns bergwärts nach Alexisbad.

Samstag, 04.09.10  17 Kilometer

Mit der Dampflok geht es zum Haltepunkt Osterteich. Unterwegs ist Dampfloktreff: In Mägdesprung sehen wir die erste Gegenzuglok, die zweite in Rambach. Fotografen stehen mit Fotoapparat und Videokamera an den Bahnsteigen.   Leider fängt es an zu nieseln, später regnet es kräftig. Das hat aber einen großen Vorteil. Die Feuersalamander sind unterwegs. Nach und nach queren drei Exemplare unseren Bergaufstieg bis zum Försterblick. Dort gibt es einen weiten Blick auf die romanische Kirche von Gernrode. Weiter geht’s nach Bad Suderode, wo uns das Kur-Café gut verköstigt. Wir trocknen unsere nassen Sachen.   Bei leichtem Nieselregen machen wir uns auf den Weg nach Quedlinburg. Eine der Gleisüberquerungen wird von der Deutschen Bahn per Funk unterstützt. Vom Bahnhof Quedlinburg wird die Schranke gelüftet. Nachdem alle durchgetrödelt sind, geben wir per Knopfdruck Signal an die Bahn und die Schranke senkt sich wieder. Es folgt der regenfreie Bummel durch das bemerkenswerte Quedlinburg.   Am Abend gibt es wie immer gutes Abendessen und den schönen Ausklang unserer Wanderwoche in gemütlicher Runde.

Rosemarie Burow

 

 

 
 

 

 
 

 

 

 

 

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