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Reisebericht zur Wanderung in der Lüneburger Heide vom 16. bis 22.
September 2012
Wanderführer: Werner Buchholz
Sonntag, 16.9.12, 1
Kilometer
Anreisetag nach Sahrendorf. Mit den PKW`s geht es nach Undeloh, wo sich
nicht nur 5.000 Ausflügler befinden, sondern auch das
Heide-Erlebniszentrum. Unter einem Dach gibt das kleine Gebäude auf drei
Etagen allerhand her. Über Knöpfe für Tier- und Vogelstimmen, kleine
Filme, mit Darstellungen im Boden, große Klappläden und Schubladen kann
man alles Wissenswerte über die Heide herausholen.
Montag, 17.9.12, 16,5 Kilometer
Am Morgen trifft Ulrike ein, jetzt ist das Dutzend komplett. Direkt in
Sahrendorf beginnt unsere Wanderung. Das Wetter ist freundlich und
begleitet uns hinein in den Wald und in Etappen hinauf auf den Berg.
Dort erleben wir die erste große Heidefläche. „Fläche“ ist eigentlich
nicht richtig. Die Erde wogt hier, ab und zu steht ein Baum oder
Bäumchen zwischen dem Heidekraut. Meist ist die Blüte verschwunden, aber
ein paar Pflanzenflecken tun uns den Gefallen, schön und frisch zu
blühen. Wir lernen auch den Korbbienenzaun kennen. Er schützt die
Bienenstöcke gegen Wind und Regen. Nach dem Mittagessen gehen wir
hinter Undeloh durch die zweite Heidefläche. Wieder werden wir
verzaubert.
Dienstag, 16.9.12, 16 Kilometer
Die Taxi fahren uns nach Lüneburg. Das meiste sehen wir vom 103 Meter
hohen Kalkberg. Aber immerhin die St. Michaelis-Kirche können wir von
innen betrachten. Bis hierher führte einst der Weg, den Pastor Bode von
Egestorf des öfteren ging. Deshalb starten wir heute hier. Es geht durch
Wald und Flur. Unsere sonnige Mittagsrast legen wir unmittelbar an einer
kleinen Heidefläche ein. Pünktlich 5 Minuten vor 5:00 Uhr erreichen wir
den Abholpunkt. Aber niemand will uns mitnehmen. Nach einem Anruf geht
es dann doch flott nach Sahrendorf.
Mittwoch, 19.9.12, 17 Kilometer
Wir setzen unsere Wanderung auf dem Pastor-Bode-Weg fort. Entlang der
Waldränder kommen wir bald nach Luhmühlen mit seinem Trainingszentrum
für die Vielseitigkeitsreiterei. Kurz darauf geht ein kleiner,
wunderschöner Pfad am Bach entlang.
Dass
eine „Himmelsbrücke“ solch eine bösartige Entstehungsgeschichte haben
kann! Ein Bauer bei Luhmühlen wollte dem Nachbarbauern kein Wegerecht
gewähren. Nach Klage wurde er verurteilt, eine Brücke über die Luhe zu
bauen, was er schweren Herzens tat. Eine Revanche konnte er sich nicht
verkneifen. Die Brücke erhielt eine solch starke Wölbung, dass die
Fuhrwerke des Nachbarn zur Überquerung einen Riesenanlauf nehmen
mussten. Weiter geht es nach Salzhausen mit seiner romanischen Kirche.
Nach guter Mittagessen-Einkehr schrauben wir uns durch die Flure auf 70
Meter Höhe und nach einem Waldstück zu unserem Abholtaxi. Übrigens,
entgegen der Wettervorhersage ist es zwar kühl, aber sehr sonnig und
regenfrei.
Donnerstag, 20.9.12, 2 Kilometer Die schönste Art, die
Heidelandschaft zu genießen, ist die in einer Kutsche sitzend. Wir
durchqueren die Heiden bei der Sudermühle beginnend, Undeloh streifend
bis zum Totengrund bei Wilsede. Dort haben die Eltern und Großeltern
Buchholz extra eine Aussichtsbank aufgestellt. Die Krönung des faulen
Tages sind frische Waffeln mit Sauerkirschen, Vanilleeis und Sahne.
Freitag, 21.9.12, 19,5 Kilometer Heute wird uns die
Höchstleistung abverlangt. Auf dem Pastor-Bode-Weg geht es weiter unter
der Autobahn hindurch ins schöne Egestorf. Nach einer schönen Rast im
Kulturpark besichtigen wir die Fachwerkkirche mit Natursteinfundament
und Holzglockenturm. Davor kann man sich mit einem Blätterkleid
fotografieren lassen. Es geht weiter auf einem schmalen Waldweg,
dessen Heidelbeersträucher noch Früchte tragen. Es folgen Brücke und
Bohlenwege durch das Tal der Schmalen Aue und das Radenbachtal. In
großem Bogen gehen wir jetzt durch die Heidelandschaft auf den Wilseder
Berg zu. Einen Kilometer vorher biegen wir ab Richtung Undeloh. Welch
schöne Überraschung erwartet dort am Ortseingang! Eine Herde von ca. 300
Heidschnucken kommt auf uns zu und lässt sich fröhlich betrachten.
Fünf Tage regenfrei gewandert, ob morgen der sechste Tag folgt?
Samstag, 22.9.12, 15,5 Kilometer Der Regen zur Frühstückszeit
stimmt uns bedenklich. Mit aufgespanntem Schirm starten wir in
Sahrendorf. Schon bald hört der leichte Regen auf. So genießen wir den
Heidewanderweg Richtung Undeloh. Es erwischt uns jedoch ein dicker
Schauer unterwegs, so dass wir mit nassen Klamotten in der Gaststätte
eintreffen. Frisch gestärkt geht es auf einem parallel zum Hinweg
verlaufenden Heideweg wieder zurück. Der Himmel ist aufgelockert und
Sonnenschein verschönt die Heideflächen für unseren Abschiedsblick.
Rosemarie Burow
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