Bericht über die Naturparkwanderung
durch das Eichsfeld
vom 14. bis 21.06.2015
 

Wanderführer: Werner Buchholz  

Neunzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisen am 14.06. aus Wismar, Nordstemmen, Sarstedt, Lüdinghausen, Neuss, Köln, Wiesbaden, Hamburg, Glückstadt, Börnsen und Kiel nach Martinfeld ins Hotel Landhaus „Am Westerwald“ an.   Vormittags führt uns der Hotelchef Frank Ibold durch den von zahlreichen Bergen eingerahmten Ort Martinfeld mit den schönen Fachwerkhäusern, der Mariengrotte und dem Gefallenenehrenmal „Weißes Kreuz“. 1611 errichtete die Adelsfamilie Bodingen das Schloss Martinfeld als ihren Herrensitz. Heute dient das Schloss als freie Jugendherberge und Gästehaus. Der Herbergsvater Jens Schrader führt uns durch das Schloss, in dem Jugendgruppen und Einzelreisende beherbergt werden, aber auch Tagungen, Seminare und Feiern stattfinden. Im Gewölbekeller können auch Trauungen durchgeführt werden. Abschließend besichtigen wir die 1723 erbaute Kirche St. Ursula, die einen wertvollen Altar und Taufstein besitzt. Abends nach dem Abendessen lauschen wir einem Lichtbildvortrag über Martinfeld, den uns Bernd, der Koch des Hotels, kurzweilig vorträgt.  

Am 15.06. führt uns Frank durch „seinen“ Eichsfelder Westerwald und präsentiert uns dabei vier grandiose Aussichtspunkte in das schöne Eichsfeld. Besonders stolz ist Frank auf den Aussichtspunkt „Martinfelder Fenster“. Hat doch seine Sonntags-Frühschoppenrunde dort im Jahr 2012 ein sechs Meter hohes Kreuz aufgestellt als Zeichen der Glaubenstreue der Eichsfelder.   Am Tag darauf beginnen wir unsere Naturparkwanderstrecke am Ibergrandweg in Heiligenstadt. Die Wanderung führt uns durch den Heilgenstädter Stadtwald. Bald erreichen wir auf der Höhe des Iberges die Klöppelklus aus dem Jahre 1716. Sie war im Mittelalter ein Rasthaus an der Straße Heiligenstadt – Eschwege. Von hier aus gab man einen Schlag mit dem Klöppel an die Glocke als Zeichen für die entgegenkommenden Wagen, wenn sich ein Wagenzug talwärts in Bewegung setzte. Die entgegenkommenden Wagen mussten am Fuß des Berges warten, da sie sonst nicht aneinander vorbeikamen. Heute wird die Klöppelklus als Kapelle genutzt. Nach einer Trinkpause an dieser Stelle setzen wir unsere Wanderung fort und gelangen nach einem kurzen Abstecher, auf den uns Frank auf der Fahrt zum Startort hingewiesen hat, an den Aussichtspunkt „Maienwand“. Hier verweilen wir etwas und genießen die wunderschöne Aussicht  auf das Luttertal und das mittlere Leinetal. Weiter geht es durch den Ort Lutter bis zum Naturparkzentrum Fürstenhagen. Hier war einst ein Bahnhof. Im ehemaligen Wasserturm für die Dampfloks ist eine Naturparkausstellung untergebracht. Im „Imbiss am Turm“ machen wir eine Schlussrast, bevor wir ins Hotel zurückkehren.  

Am wanderfreien Mittwoch fahren wir nach Wanfried. Hier sind wir zu 10:00 Uhr zu einer Stadtführung angemeldet. Bis 12:00 Uhr erleben wir eine sehr interessante Führung durch die Fachwerkstadt Wanfried. Unsere Führerin, die sich in ihrem mittelalterlichen Gewand sehr wohl fühlt, erklärt uns eindrucksvoll die reichverzierten Handels- und Bürgerhäuser, die Flachschnitzereien und Ornamente als Zeugen des damaligen Reichtums. Wir besichtigen die katholische Kirche St. Nikolaus, die 1908 im neugotischen Stil erbaut wurde. An der Schlagd, dem ehemaligen Umschlagsplatz der Weser-Werraschifffahrt endet die interessante Führung.   Nach einer Mittagseinkehr folgen wir dem Tipp von Frank und fahren zum Werratalsee. Hier erleben wir eine einstündige angenehme Rundfahrt mit dem Fahrgastschiff „Werranixe“. Dabei genießen wir die schönen Natureindrücke und ein Trompetensolo vom Schiffführer.  

Am 18.06. beginnt unsere Wanderung am Naturparkzentrum Fürstenhagen. Es ist nebelig. Zunächst wandern wir eine kurze Strecke auf der alten Bahntrasse. Als wir an den Dieteröder Klippen ankommen, hat sich der Nebel noch nicht aufgelöst. Den erwarteten wunderschönen Ausblick haben wir nicht, also wandern wir weiter durch den Wald, und mit der Zeit wird es immer klarer. Bei der Wanderung durch offene Landschaft bei Benterode und später in Waldrandnähe freuen wir uns über schöne Landschaftseindrücke. Danach wird eine Wegstrecke beschwerlich. Rückefahrzeuge haben den Waldweg aufgewühlt. Als wir aber den Waldrand erreichen, werden wir durch einen schönen Blick ins Eichsfeld und auf den Ort Martinfeld entschädigt. Immer diese schöne Landschaft vor Augen, erreichen wir Martinfeld und schließlich unser Hotel.   Am Tag darauf wandern wir immer im Randbereich des Eichsfelder Westerwaldes, zunächst mit Blick auf die Burg Gleichenstein, und bald erreichen wir die katholische Wallfahrtskirche Klüschen Hagis. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Wallfahrt
 zu der in der Kirche befindlichen Pietà aus dem 13. Jahrhundert bezeugt. Wir machen eine kurze Trinkpause. Danach besichtigen wir die Kirche und bewundern an der äußeren Westseite der Kapelle die von Wilhelm Albermann zwischen 1907 und 1910 aus Sandstein gestaltete Immaculata, die die Gesichtszüge seiner Tochter Christine Albermann trägt. Immaculata (lat. für die Unbefleckte) ist einer der Marientitel der katholischen Kirche für Maria, die Mutter Jesu. Die größte Wallfahrt ist die Männerwallfahrt am Himmelfahrtstag, zu der tausende Katholiken aus der Region nach Klüschen Hagis strömen.  Wir wandern weiter, zunächst durch freie Landschaft, an Wachstedt vorbei und wieder in den Westerwald. An der Hütte „Schweizer Häuschen“ im Küllstedter Grund machen wir unsere Mittagsrast. Danach geht es wieder durch freie Landschaft am Ortsrand von Küllstedt vorbei und abwärts entlang des 1827 angelegten Stationsweges. Danach passieren wir am Rand des Eichsfelder Westerwaldes den wasserreichen Luttergrund und erreichen bald unser Ziel, die Klostermühle. In der Höhe Küllstedt und unterwegs bei freier Landschaft haben wir Sicht auf die am höchsten gelegene Kirche des Eichsfeldes, die katholische Pfarrkirche von Effelder, im Volksmund auch Eichsfelder Dom genannt.  In der Klostermühle machen wir bei Kaffee und Kuchen unsere Schlussrast. Danach fahren wir zurück ins Hotel.  

Den letzten Wandertag beginnen wir am Lutterfall und wandern dann durch freie Landschaft, durchqueren Großbartloff und erreichen den Mischwald des Eichsfelder Westerwaldes. Unterhalb des Heuberges gehen wir wieder durch freie Landschaft, durch Wilbich und gelangen nach Geismar. Dabei haben wir oft den Hülfensberg, den bekannten Wallfahrtsort im Eichsfeld im Blick. Von Geismar aus gehen wir auf dem Stationsweg aufwärts in Richtung Hülfensberg. Mit seinen Stationen, auf denen der Leidensweg Christi dargestellt wird, zeugt er vom Eichsfelder Glauben. Auf dem Parkplatz unterhalb des Hülfensberg sollte unsere Wanderung enden. Wir folgen aber der Empfehlung von Frank, den kurzen Aufstieg zum Hülfensberg noch zu nehmen. Oben angekommen, freuen wir uns über die schönen Aussichten an den beiden großen Kreuzen in Richtung Eichsfeld und Hessen. Bevor wir zurück ins Hotel fahren, besichtigen wir noch die Wallfahrtskirche mit dem „Hülfenskreuz“.   Nach dem Frühstück am nächsten Tag reisen wir nach einer erlebnisreichen Wanderwoche heimwärts.  

Auch an dieser Stelle bedanken wir uns bei der Crew des Landhauses „Am Westerwald“ für die erstklassige Betreuung – www.landhaus-westerwald-martinfeld.deAm

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